Die Akquise von Inhalten für das Repositorium kann eine Herausforderung sein, insbesondere wenn keine Open-Access-Policy vorhanden ist (mehr zum Thema Policies findet ihr in dem Kurs Open Access für Beschäftigte aus Infrastruktureinrichtungen) und es sich um einen neuen Dienst handelt.
Bei vielen Veröffentlichungen im Repositorium handelt es sich um Zweitveröffentlichungen (Green Open Access). Im Leitfaden "In wenigen Schritten zur Zweitveröffentlichung. Ein Leitfaden für Mitarbeiter:innen in Publikationsservices." könnt ihr alles Wichtige darüber nachlesen, wie ihr Zweitveröffentlichungen praktisch angeht. Themen wie die rechtliche Prüfung, das Einholen des Einverständnisses der Autor*innen, Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit werden ausführlich beschrieben.
Um tiefer in das Zweitveröffentlichungsrecht einzutauchen empfehlen wir euch folgendes Video "Zweitveröffentlichungsrecht für Wissenschaftler*innen" zu schauen: https://av.tib.eu/media/51789
Außerdem können folgende Tipps euch helfen, das Repositorium zu füllen:
- Falls euer Repositorium auch Dissertationen und Diplomarbeiten publizieren soll, digitalisiert diese retrospektiv (unter Berücksichtigung des Urheberrechts). Eine Zusammenarbeit mit dem Alumni-Büro kann an dieser Stelle hilfreich sein.
- Richtet Benachrichtigungen für neue Artikel von Forschenden eurer Institution ein oder recherchiert regelmäßig bei entsprechenden Diensten, damit ihr nachfassen könnt, solange der Postprint noch verfügbar ist. Relevante Quellen sind hier z.B. Scopus (kostenpflichtig), Web of Science (kostenpflichtig), Dimensions (kostenpflichtig) oder OpenAlex (frei verfügbar).
- Bezieht alle relevanten Akteure (z.B. Fachreferent*innen, das Forschungsbüro, Marketingabteilung) mit ein.
- Überlegt und implementiert einen geeigneten Workflow zwischen Forschungsbüro, Repositorium und Verwaltungssystem (sobald es eine Open-Access-Policy gibt). Zum Beispiel: Wenn Forschende der Einrichtung ihre Publikationen für die Berücksichtigung im Forschungsinformationssystem (FIS) melden, könnten sie aufgefordert werden, auch den Volltext mitzuliefern. Wenn Studierende ihre Arbeiten elektronisch einreichen, ist eine Verknüpfung zum Repositorium sinnvoll (wenn Abschlussarbeiten im Repositorium publiziert werden).
- Wenn euer Repositorium zugleich die Funktion eines FIS erfüllt, dann könnt ihr bibliografische Datensätze im Repositorium verfügbar machen. Ideal ist zwar der Volltext (auch das DINI-Zertifikat verlangt eine Volltextquote), doch können Forschende mit einem Aufruf am Datensatz zur Vervollständigung ermutigt werden.
- Schult und informiert Forschende, zum Beispiel darüber, dass sie ihr Urheberrecht nicht abtreten, offene Lizenzen verwenden und einen Haftungsausschluss bei Verlagsvereinbarungen integrieren sollten.
- Nutzt soziale Netzwerke, um über neue Einreichungen zu informieren.
- Ermuntert Forschende dazu, in persönlichen Profilen, Lebensläufen und Forschungsberichten direkte Links zu den Artikeln im Repositorium zu verwenden, um Sichtbarkeit und Zugriffe zu erhöhen.