Überblick
KI ist mittlerweile in fast allen Bereichen der audiovisuellen Produktion präsent. Auch in der Videotechnik sorgen neue Entwicklungen für spürbare Verbesserungen – sei es bei der Aufnahme mit dem Smartphone oder durch den Einsatz zusätzlicher AV-Technik.
Kompetenzen
- Aufnahmegeräte auswählen und einsetzen
- KI-Funktionen in Kameras und Audioequipment nutzen
- Produktionsentscheidungen treffen, die technische Möglichkeiten, Stilmittel und mediale Gestaltung gezielt verbinden.
Smartphone-Videografie – vom Alltagsgerät zum Filmwerkezug
Mittlerweile nutzen wir unser Smartphone nicht nur, um Videos aufzuzeichnen, sondern auch, um sie zu bearbeiten und direkt zu veröffentlichen. Viele Apps bieten KI-gestützte Funktionen, die die Aufnahmequalität verbessern und dich bei der Bearbeitung unterstützen. Selbst in Kinoproduktionen kommen Smartphones zum Einsatz – zum Beispiel in Unsane (2018) oder 28 Years Later (2025). Die Filmschaffenden nutzen den Look der Smartphones gezielt als stilistisches Mittel.
Intelligente Kamerasysteme und Tracking-Technologien
Im Bereich von Webcams und semi-professionellen Kameras (z. B. ferngesteuerte Kameras) hat KI besonders die Objektverfolgung verbessert. Die Kamera erkennt automatisch das gewünschte Objekt, folgt diesem und passt die Schärfe kontinuierlich an.
Zusätzlich gibt es Halterungen mit einem beweglichen Kopf, sogenannten Gimbals (ursprünglich aus der Schifffahrt), die zusammen mit Software und Trackingfunktionen eingesetzt werden können. So kann ein Smartphone auf einem Gimbal automatisch einem Objekt folgen, während die App oder der Kamerasensor die Bewegung des Stativkopfes steuert.
Einige Kameras bieten zudem die Möglichkeit, digital in das Bild hineinzuzoomen und zwischen verschiedenen Presets zu wechseln – zum Beispiel von einer Nahaufnahme zu einer Totalen –, ohne dass die Kamera neu justiert werden muss. Damit dies funktioniert, sollte die Kamera eine hohe Auflösung (mindestens 4K) bieten. KI hat zudem dazu beigetragen, dass automatische Funktionen wie Stabilisierung, Autofokus und Audioaufnahme deutlich verbessert wurden.


Beispiel: PTZ Kamera und Smartphone-Gimbal
Klarer Klang durch KI-gestützte Mikrofone
Für gezielte Sprachaufnahmen eignen sich externe Mikrofone, wie Ansteck-Mikrofone (Lavalier), häufig in Kombination mit Funkstrecken aus Sender und Empfänger. Mittlerweile sind viele Mikrofone direkt im Sender integriert, sodass ein separates Ansteckmikrofon oft nicht mehr nötig ist.
Beispiele für beliebte Systeme sind das Rode Wireless GO, DJI und Hollyland. KI wird hier eingesetzt, um die Audioqualität zu verbessern – zum Beispiel durch Filter, die Störgeräusche während der Aufnahme entfernen.
Moderne Systeme ermöglichen zudem Aufnahmen in hoher Auflösung (z. B. 32-Bit-Float), wodurch du den Audiopegel während der Aufnahme kaum noch kontrollieren musst. KI sorgt dafür, dass leise Passagen verstärkt und übersteuerte Signale vermieden werden können, sodass die Nachbearbeitung deutlich einfacher wird.

Beispiel: Wireless Mikrofon-System von Rode
Weiterführende Lernangebote
Wenn du dich intensiver mit Grundlagen der Videoproduktion und Mediengestaltung beschäftigen möchtest, sind die folgenden kostenlosen Angebote hilfreich:
Die Kurse behandeln zwar keine KI-Themen, bieten aber einen guten Einblick in Kameraführung, Lichtsetzung und weitere Grundlagen der Videoproduktion.