Überblick

Immer wieder müssen Programmoberflächen oder bestimmte Funktionen erklärt werden. Dafür eignen sich besonders Screencasts oder Slidecasts. Die Erstellung eines Screencasts gehört zum Grundrepertoire bei der Produktion von Erklärvideos und Tutorials.

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Kompetenzen

  • Screencasts und Slidecasts planen und produzieren
  • KI-gestützte Tools einsetzen, um Skripte, Sprachaufnahmen, Videoqualität, Visualisierungen, Untertitel und Avatare effizient zu erstellen und anzupassen.
  • Produktionsentscheidungen treffen, Tools und Formate auswählen für kurze, verständliche Lernsequenzen ("snackable Content")
Screencast & Slidecast – zwei einfache Wege, Wissen zu vermitteln

Ein Screencast zeigt dir auf niedrigschwellige Weise, wie etwas funktioniert – zum Beispiel die Bedienung einer Software oder die Umsetzung eines Prozesses. Dafür wird der Bildschirm aufgezeichnet, während eine Stimme die einzelnen Schritte erklärt. So entstehen kurze, visuelle Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die leicht nachvollziehbar sind.

Ein Slidecast hingegen ist eine Art Vortrag mit Folienunterstützung. Du sprichst also zu deinen Slides, ähnlich wie bei einer Präsentation. Beide Formate zeichnen sich durch eine klare Struktur und einfache Sprache aus – sowohl in der Gestaltung als auch in der Ansprache.

Wie KI bei der Produktion unterstützen kann

KI kann dich in verschiedenen Phasen der Sreencast- oder Slidecast-Erstellung unterstützen – vom Textentwurf über die Aufnahme bis hin zur Nachbearbeitung. Dafür könnten die folgenden Kapitel auch interessant für dich sein, beispielsweise zu den Themen KI-gestützte Sprachaufnahme oder zu KI-generierten Avataren als Presenter.

Tool Tipp

Neben klassischen Programmen wie Camtasia oder integrierten Screenrecordern gibt es auch browserbasierte Alternativen. Wir empfehlen das Tool Opencast Studio. Es ist nicht nur kostenlos, sondern wird auch von der Universität Osnabrück betrieben und ist somit gesichert datenschutzkonform.

Hinweis

Ein weiteres spannendes Projekt ist Melvin von der Hochschule der Medien Stuttgart: Melvin wird im Rahmen der Hochschulinitiative "Digitale Barrierefreiheit für alle" entwickelt und kann nach einer Registrierung getestet werden.
Hier geht es zum Projekt 👉 https://melvin.shuffle-projekt.de/de-DE/


Gute Vorbereitung ist das A und O

Überlege dir vor der Aufnahme genau, was du vermitteln möchtest, und formuliere kurze, klare Sätze. Die KI kann dich in Form eines Chatbots dabei unterstützen, Texte zu kürzen, zu vereinfachen oder sprachlich an deine Zielgruppe anzupassen.

Tipp: Statt eines langen Screen-/ Slidecast sind oft mehrere kleine Einheiten („snackable Content“, "Wissenshäppchen")
effektiver – sowohl für das spätere Publikum als auch für dich in der Produktion. Sorge außerdem für eine ruhige Aufnahmeumgebung, um deine Video- und Sprachaufnahme störungsfrei umsetzen zu können.

Möglichkeiten der KI-Unterstützung

KI kann dich in in vielen Bereichen der Screencast- oder Slidecast-Erstellung unterstützen, z. B. durch:

  • Skript-Erstellung und Anpassung der Sprache an deine Zielgruppe
  • Bei Verwendung einer Webcam: Verbesserung der Videoaufnahme (z. B. Schärfe, Helligkeit, Hintergrund)
  • Optimierung des Tons (Sprachverständlichkeit, Rauschunterdrückung)
  • KI-Stimmen statt eigener Sprachaufnahme
  • Avatare als virtuelle Präsentierende
  • Generierung zusätzlicher Visuals (Bilder, Grafiken, Videos)
  • Automatische Transkription und Untertitel

Zum Einsatz kommen Tools wie ChatGPT (Text), Bildgeneratoren wie DALL·E oder Midjourney sowie Videogeneratoren wie Sora, Adobe Firefly, Runway oder Google Veo. Auch Online-Plattformen wie Canva oder Vyond bieten integrierte KI-Funktionen, um Videos fast automatisch zu erstellen.

Ein Beispiel: Tools wie Guidde oder Descript können aus Präsentationsfolien automatisch ein komplettes Video generieren – inklusive Skript, KI-Stimme, Avatar und Übergängen. Das Ergebnis lässt sich anschließend anpassen und verfeinern. Alternativ kann über einen direkten Prompt im Eingabefenster oder mithilfe einer Textvorlage ein komplettes Video aus Stockmaterial oder generiertem Material erstellt werden (z. B. InVideo.ai oder Descript). Auch danach sind weitere Anpassungen problemlos möglich.

Descript - Slides to video

Beispiel Descript

Einstieg in Descript

Hier erhältst du einen umfassenden Überblick über den Funktionsumfang von Descript, exemplarisch dargestellt an einem Slidecast. Das Tool ist sowohl als Webanwendung als auch als Desktop-App verfügbar. Für größere oder komplexere Projekte wird die Desktop-Version empfohlen.