Was sind OER? – Ein kurzer Einstieg 

Open Educational Resources (OER) sind frei zugängliche, offen lizenzierte Lehr- und Lernmaterialien. Sie können von allen Interessierten kostenfrei genutzt, bearbeitet, angepasst und weiterverbreitet werden – sei es in Schulen, Hochschulen, der Erwachsenenbildung oder im informellen Lernen. Ziel von OER ist es, Bildung zugänglicher, kollaborativer und nachhaltiger zu gestalten. Die Offenheit von OER bietet besonders im digitalen Raum große Chancen – etwa bei der Nutzung von KI zur automatisierten Erstellung oder Anpassung von Unterrichtsmaterialien, wie z. B. Videos, Arbeitsblättern oder Präsentationen. 

 

Abgrenzung zwischen frei nutzbaren Medien und OER-produzierten Medien 

Im Kontext der KI-gestützten Videoproduktion im Bildungsbereich ist es wichtig, den Unterschied zwischen „frei nutzbaren Medien“ und „Open Educational Resources (OER)“ zu kennen. Beide Begriffe klingen ähnlich, unterscheiden sich jedoch in ihren rechtlichen Grundlagen und praktischen Einsatzmöglichkeiten deutlich.

Frei nutzbare Medien

Frei nutzbare Medien sind Materialien, die ohne direkte Kosten verwendet werden dürfen, wie Bilder, Videos, Audiodateien oder Texte. Dazu gehören z. B. Inhalte unter Creative Commons-Lizenzen, die bestimmte Nutzungen erlauben, aber auch Werke, die ausdrücklich als gemeinfrei (Public Domain) gekennzeichnet sind. Wichtig ist: Nicht alle frei zugänglichen Inhalte im Internet sind automatisch auch rechtlich einwandfrei nutzbar. Zudem können frei nutzbare Medien Einschränkungen unterliegen – z. B. dürfen sie nicht bearbeitet oder nicht kommerziell verwendet werden. 

OER, Urheberrecht und KI

OER gehen über die bloße freie Nutzung hinaus. Sie sind Bildungsmaterialien, die unter einer offenen Lizenz veröffentlicht wurden (meist Creative Commons-Lizenz), die nicht nur die Nutzung, sondern auch die Bearbeitung, Weitergabe und Kombination erlaubt. Das zentrale Ziel von OER ist es, Bildung offener, kollaborativer und nachhaltiger zu gestalten. OER-Medien eignen sich daher besonders gut für KI-gestützte Videoproduktion, da sie rechtlich sicher angepasst, neu kombiniert oder erweitert werden dürfen – beispielsweise durch automatische Untertitelung, Neuschnitt oder Einbindung in eigene Produktionen. 

Festzuhalten ist, dass es bei KI generierten AV Materialen es an einer entsprechenden Schöpfungshöhe fehlt. Da keine klassischen Urhebern  - also reale Personen - existieren, kann das Urheberrecht nicht greifen. Bild und Videos sind daher als OER nutz- und kombinierbar. Anders verhält es sich, wenn Vorlagen, Templates und Presets genutzt werden. Diese können als Schutzwürdig eingestuft werden. Ebenfalls können einfache Prompts weiterverwendet und angepasst werden.

Hinweis

Ab wann ein Prompt jedoch  - in Umfang und Detailgrad - urheberschutzrelevant ist, muss juristisch noch eindeutig geklärt werden und ist im Einzelfall zu prüfen. Nach aktueller Rechtsauffassung fallen Prompts momentan nicht darunter.  Weitere Hinweise zu dem Thema findest du hier:


Fazit

 Während frei nutzbare Medien im Bildungsbereich oft eine hilfreiche Ergänzung darstellen, bieten OER deutlich mehr Flexibilität und rechtliche Sicherheit – insbesondere, wenn KI zur (teil-)automatisierten Weiterverarbeitung von Inhalten genutzt wird.

Tiefer einsteigen?

Verlinkung

Im Online-Kurs der TIB „OER nutzen und Erstellen: Rechtliche Rahmenbedingungen und technische Umsetzung“ findest du die wichtigsten Grundlagen für einen kompetenten Umgang mit Open Educational Resources.