Susceptibility measured on 25 sediment cores from METEOR cruise M6/6
Schwerpunkt des geophysikalischen Arbeitsprogramms waren neben den profilierenden akustischen Messungen mit den schiffseigenen Systemen PARASOUND und HYDROSWEEP (s. Kap. 4.1) petrophysikalische Untersuchungen am gewonnenen Kernmaterial. Im Einzelnen wurden kontinuierliche Kernlogs für folgende Parameter bestimmt: (a) magnetische Suszeptibilität (Meßpunktabstände 1 cm), (b) Kompressions-(p-)Wellengeschwindigkeit (3 cm), (c) Wärmeleitfähigkeit (3 cm). Für magnetostratigraphische Analysen wurden die an Bord geöffneten Schwerelotkerne (d) beprobt (5-10 cm) und (e) für die Proben zweier Kerne paläomagnetische Messungen der natürlichen remanenten Magnetisierung (NRM) durchgeführt. Insgesamt wurden an Bord rund 255 Kernmeter aus 22 Schwereloten und 38 Großkastengreifern bearbeitet und etwa 60.000 Einzelmessungen durchgeführt.
Die unterschiedlichen gemessenen Parameter sind geeignet, ein breites Spektrum petrophysikalischer Strukturen der durchteuften Sedimentfolgen zu charakterisieren. Eine Reihe in jüngerer Zeit publizierter Untersuchungen und eigene Vorarbeiten haben gezeigt, daß sie zusammen mit detaillierten sedimentologischen Aufnahmen wesentlich zu einer quantitativen stratigraphischen Gliederung beitragen können. Mit petrophysikalischen Analysen lassen sich darüber hinaus Aussagen zu unterschiedlichen paläozeanographischen Fragestellungen wie etwa der Intensität und Richtung von Bodenwasserströmungen (Hiaten) oder dem Windeintrag gewinnen. Die Dokumentation zyklischer Klimawechsel wurde mehrfach in den Variationen gesteinsphysikalischer Parameter hochauflösend vermessener Sedimentserien beobachtet. Nicht zuletzt eröffnet sich eine Möglichkeit, die profilierenden akustischen Schiffsmessungen anhand der Kerndaten zu entschlüsseln und in eine regionale Analyse einzubeziehen. Ihre Interpretation im Sinne einer zeitlich-räumlichen Evolution der Sedimentationsbedingungen kann dann den Ausgangspunkt für eine Synthese der Gesamtheit aller geologisch-geophysikalischer Untersuchungen größerer Areale bilden und wesentlich zur Rekonstruktion paläozeanographischer Prozesse von globaler Bedeutung beitragen. Diese Untersuchungen in großem Umfang bereits unmittelbar an Bord durchzuführen hat primär zum Ziel, soweit wie überhaupt möglich, in situ Bedingungen zu erfassen und eine weitgehend vollständige (Roh-) Datenbasis für nachfolgende Einzelanalysen zu erarbeiten.
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