Während der METEOR-Fahrt M 9-4 wurden an Bord die folgenden sediment-physikalischen Arbeiten am gewonnenen Kernmaterial durchgeführt: 1.) Messungen der - magnetischen Suszeptibilität (Meßpunktabstand 1 cm) - Wärmeleitfähigkeit (3 cm) - Kompressions-Wellengeschwindigkeit (3 cm) 2.) Beprobungen für Gesteins- und paläomagnetische Analysen (10 cm) Eine zusammenfassende Übersicht des Arbeitsprogramms gibt Tab. 6. Bei insgesamt 20 Kernstationen wurden für 19 Stechrohre aus Großkastengreifern (GKG) und für 14 Schwerelotkerne (SL) die genannten petrophysikalischen Parameter über eine Gesamtlänge von nahezu 175 m bestimmt. Aus den Schwerelotkernen wurden mehr als 1500 Einzelproben für gesteins- und paläomagnetische Untersuchungen entnommen.
Für die magnetischen und thermischen Messungen sind methodisch und experimentell im wesentlichen die 1988 während der METEOR-Fahrt M6-6 erstmals erfolgreich erprobten Verfahren (Wefer et al., 1988) eingesetzt worden. Zur Bestimmung der Kompressions-Wellengeschwindigkeiten wurden die apparativen Einrichtungen gegenüber dem Vorjahr durch Verwendung eines Rollentyp Schallgeber/ -aufnehmerpaares und eines induktiven Wegaufnehmers zur Messung der Kernliner-Durchmesser modifiziert.
Die beiden neuen auf einem gemeinsamen Rahmen montierten Gerätekomponenten haben sich sehr gut bewährt. Sie ermöglichten einen insgesamt erheblich beschleunigten Meßablauf, insbesondere wurden frühere Probleme bei der Ankopplung der Schallsignale durch die Kernliner ganz beträchtlich vermindert. Während bei den vp-Messungen bislang ausschließlich die Laufzeiten des Ersteinsatzes und ersten Maximums im Seismogramm am Schirm eines Speicheroszilloskops abgelesen wurden, erschien es mit diesen verbesserten experimentellen Gegebenheiten nunmehr sinnvoll, das Seismogramm digital zu registrieren und zu speichern. Nach der Konzeption eines entsprechenden Rechnerprogramms und verschiedenen Testmessungen an einzelnen Kernsektionender Schwerelote.